15. Feb 2021
Opencast: Gemeinsames Login, Normalisierung, Synchronisierung
Am 18. Januar 2021 erhielt Opencast ein Funktionensupdate.
Gemeinsames Login
Egal ob der Zugriff über Stud.IP oder ILIAS erfolgt: Von nun an tritt die hinterlegte E-Mailadresse beim Zugriff auf Opencast an die Stelle der Benutzer ID des jeweiligen Dienstes. Das bedeutet, Opencast geht beim gleichzeitigen Zugriff von ILIAS und Stud.IP nicht mehr von zwei, sondern von einem Benutzenden aus. Diese Neuerung kommt allen zu Gute, die Vorlesungsaufzeichungen sowohl über ILIAS als auch über Stud.IP oder in mehreren Browser-Tabs ansehen und häufiger zwischen den Diensten wechseln. Die Meldung, dass ein Zugriff auf das Video nicht möglich sei, wird in diesem Fall seltener auftreten.
Normalisierung
Schon die European Broadcasting Union (EBU) wusste: Schwankende Lautstärkepegel zwischen verschiedenen Radio- und Fernsehprogrammen sind unangenehm und sorgen immer dann, wenn der Griff zum Lautstärkeregler notwendig wird, für Zusatzaufwand beim Hörer. Studierenden fielen schwankende Pegel und zu leise Vorlesungen auf.
Als Reaktion darauf schließen wir uns den Vorgaben der EBU an und werden künftig alle neu eingereichten und ab Ende des Wintersemesters aufgezeichneten Videos auf die von der Union vorgeschlagenen -23 LUFS normalisieren. Standardmäßig wird die Normalisierung dynamisch sein. Die Maximallautstärke beträgt nach der Normalisierung -1 dBTP.
Damit werden nicht nur Unterschiede innerhalb einer Aufnahme, sondern auch zwischen den Aufnahmen ausgeglichen und der Griff zum Lautstärkeregler beim Umschalten zwischen verschiedenen Medien entfällt.
Insbesondere für alle, die Inhalte erstellen erklären wir Einzelheiten.
Falls Normalisierung unerwünscht ist, beispielsweise in einem musikalischen Werk, bitten Sie Ihre @LLZ Facharbeitsgruppe diese Option zu deaktivieren.
Synchronisierung
Aktuell nur durch das @LLZ und voraussichtlich ab SoSe 2021 in Selbstbedienungsfunktion verfügbar: Synchronisierung zweier Dual-Stream-Videos anhand zugehöriger Audio-Spuren.
Gelegentlich besteht das Problem, dass die in den Hörsälen verbauten Recorder, die Aufzeichung nicht zur exakt gleichen Zeit beginnen. Meist startet aus technischen Gründen der Recorder, der die Präsentationsfolien aufzeichnet nach dem Recorder, der für die Aufnahme des Kamera-Bilds verantwortlich ist. Beim Abspielen im Player beginnen aber beide Videos gleichzeitig, weil der Versatz nicht berücksichtigt wird. In der Folge eilt das Video mit den Präsentationsfolien dem Kamerabild voraus.
Da jedoch beide Videos mit dem Hörsaal-Ton ausgestattet sind, kann mit Hilfe der Audio-Spuren beider Videos eine automatische Synchronisierung berechnet, der Versatz entfernt und somit die Aufnahmen auf einen synchronen Start gebracht werden.
Beispiel, bei dem die Kameraaufnahme 5 Sekunden vor der Aufnahme der Präsentation startete.
Die automatische Korrektur funktioniert aber nicht nur bei 5 Sekunden und Kamera-vor-Präsentation, sondern bei bis zu 20 Sekunden Versatz und auch umgekehrt. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, manuell Werte zur Korrektur anzugeben.
Sie stellen einen Versatz in einem Video fest? Dann sprechen Sie Ihre @LLZ Fachberatung gern an, oder melden Sie das Problem über Feedback zum Video in Stud.IP. Mit wenigen Klicks hilft Ihnen Ihre @LLZ Fachberatung, und nach ca. 2 bis 3 Stunden Verarbeitungszeit nach der Bearbeitung durch Mitarbeitende ist der Versatz korrigiert.
Danksagung
Bedanken möchten wir uns bei Ihnen, für Ihre Geduld und Anregungen und bei der Opencast Community für die Unterstützung bei unseren zahlreichen Anfragen zum Thema.
Ausblick
Über das vergangene Semester gab es viele sinnvolle Anfragen: Live-Streaming aus Hörsälen, Adaptive-Streaming, Aufzeichnung von MLUconf Video-Konferenzen, Organisationsfunktion für die Video-Liste in Stud.IP, Selbstverwaltungsfunktionen für Opencast, Schnellere Codierung auf dedizierter Hardware, … Wie viel wir davon umsetzen können, hängt nicht nur von der weiteren Personalentwicklung, sondern beispielsweise auch von der Anzahl der Widerspruchsverfahren bei E-Klausuren ab.
Fest steht: Mit dem nächsten größeren Opencast Update wird es einen neuen Player (Paella) geben, da der alte (Theodul) nicht mehr weiterentwickelt wird. Vielleicht konnten Sie sich mit dem neuen Player bereits in Stud.IP- oder in Blog-Einbindungen von Opencast Videos anfreunden.