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6. Feb 2024

Warum kommerzielle Anzeigen, die zur Plasmaspende anregen, vom schwarzen Brett entfernt werden

Verfasst von

Wer ab und zu an unser schwarzes Brett auf Stud.IP schaut, der entdeckt gelegentlich einen Post zum Thema Plasmaspende. Vielleicht habt ihr auch selbst schon einmal eine solche Anzeige verfasst oder gemeldet.
Viele dieser Posts sind laut unseren Regeln für Anzeigen am schwarzen Brett nicht erlaubt.

Aber warum ist das so?

An sich ist das Spenden von Blutplasma eine gute und ehrenamtliche Sache, oder?

Plasmaspenden sind wichtig, sowohl als lebenserhaltender Stoff, als auch für die Entwicklung von aus Blutplasma gewonnenen Arzneimitteln. Da immer mehr Plasma gebraucht wird, erhalten Spender*innen häufig Aufwandsentschädigungen. In der EU dürfen weder Körperteile noch körpereigene Stoffe verkauft werden (Charta der Grundrechte der Europäischen Union, Art. 3 Abs. 2). Es ist lediglich die Entgegennahme einer Aufwandsentschädigung für die Spende erlaubt, die auf die Deckung der Kosten und Unannehmlichkeiten im Zusammenhang mit der Spende beschränkt ist (Transfusionsgesetz §10 Aufwandsentschädigung). Der Begriff Entschädigung ist hierbei allerdings nicht eindeutig definiert, was zu einem Auslegungsspielraum führt, der sich unter anderem in nationalen Unterschieden in der Art der erlaubten Entschädigung niederschlägt. In Deutschland ist regelmäßig zu beobachten, dass für eine Spende an ein privates Plasmaspendezentrum diese Entschädigung in Form von Geld erfolgt. Die Endrechnung ist daher einfach: Abgabe von Blutplasma gegen Geld. Dennoch gilt es laut Gesetz noch als Spende.

Warum also werden Posts zu dem Thema von uns gelöscht?

Die Gestaltung der Anzeigen war in der Regel immer gleich: Die Plasmaspende wurde als eine Möglichkeit dargestellt, Geld zu verdienen und dabei noch etwas Gutes zu tun. Zusätzlich warben die Anzeigen häufig mit Geldprämien für die spendende und werbende Person. Was in solchen Posts also ganz klar im Vordergrund steht, ist die Auszahlung der Entschädigung bzw. der Prämien. Somit sind die Posts als kommerzielle Werbung einzustufen. Die werbetreibenden Personen bekommen eine Provision, die Posts sind gewinnorientiert und wir müssen sie nach den allgemeinen Regeln des schwarzen Bretts entfernen. Des Weiteren ist die Plasmaspende kein Job und darf auch nicht als solcher bezeichnet oder beworben werden. EU-Richtlinien verbieten ausdrücklich den Handel mit dem eigenen Blutplasma. Als nichts anderes wird die Spende jedoch beworben, indem die finanzielle Entlohnung in den Vordergrund gerückt wird. Aus diesen Gründen sind kommerzielle Posts zur Werbung neuer Plasmaspender*innen auf unserem schwarzen Brett nicht zulässig.

Wir bitten euch darum, die Erstellung dieser kommerziellen Posts zu unterlassen!

Diese werden uns regelmäßig gemeldet und daraufhin von uns entfernt. Wir müssen euch darauf hinweisen, dass bei wiederholten Verstößen gegen unsere Regeln ein Zugriff auf das schwarze Brett dauerhaft verwehrt werden kann.

Wie kann weiterhin zu Plasmaspenden aufgerufen werden?

Wir beabsichtigen aktuell nicht, Aufrufe zu Plasmaspenden vollständig einzuschränken. Vielmehr möchten wir Anzeigen, bei denen die Spende als Einnahmequelle hervorgehoben wird, unterbinden. Daher wird das Einstellen dieser Anzeigen in der Kategorie Jobbörse ab 6. Februar 2024 nicht mehr erlaubt sein: eine Plasmaspende ist kein Job und diese Kategorie spricht gegen die Uneigennützigkeit einer Spende. Wir bitten euch, Spendenaufrufe zukünftig in die dafür angelegte Kategorie Spenden einzustellen, wobei Prämien und Aufwandsentschädigungen nicht als Einnahmequelle beworben werden dürfen.

Über Felix Pahlow

  • Felix ist seit dem 1. April 2020 am ITZ im Bereich E-Learning (Teilzeit 50vH) tätig.

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