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7. Apr 2020

Hallo Opencast, warum sind Sie langsam?

Verfasst von

Bitte lächeln. Es gibt gerade sicher viele Gründe sich zu ärgern. Das Semester ist gestartet und irgendwie ist alles anders.
Und dann noch das … der digitale Hörsaal. Nichts läuft wie es soll und überhaupt dauert das alles soooo lange. Ein hoffentlich unterhaltsamer Einblick, vor allem für alle die warten, dass ihre Aufzeichnung endlich in Stud.IP erscheint.

SPOILER: den Artikel lesen dauert weniger lange als ein Video zur Verfügung zu stellen. Ein Kaffee / Tee und vielleicht sogar noch ein paar Seiten in zum Beispiel diesem Buch sind bis dahin auch noch drin …


Schön‘ guten Tag, Opencast… kennen wir uns?

Gut möglich, ich hieß früher Matterhorn.

Ah, genau, das waren noch die Flash-Zeiten.

Andere Software ist mit der Zeit immer schneller geworden. Sie hingegen nicht. Woran liegt das?

Mit anderer Software meinen Sie zum Beispiel ILIAS, MediaWiki oder Stud.IP? Ja, diese sind durch Verbesserung ihrer Laufzeitumgebungen deutlich schneller geworden und haben es gleichzeitig geschafft, den Funktionsumfang erheblich auszubauen.

Auch mein Funktionsumfang wurde erheblich erweitert: Es gibt Vorschaubilder, wenn man den Mauszeiger über den Zeitstrahl bewegt, Folienübergangs- und Texterkennung für die großen Vorlesungen, verschiedene Video-Qualitäten und Audio-Downloads, wenn die Lehrenden das wünschen.

In Puncto Schnelligkeit vergleichen Sie mich besser mit Diensten wie Wikimedia Commons, Vimeo oder Youtube beim Hochladen von Video-Dateien. Auch diese Dienste brauchen eine ganze Weile, bis die fertigen Videos zur Verfügung stehen. Es ist deren Kerngeschäft mit Millionenbudget. Ich muss auf herkömmlichen CPUs (Anm. der Red.: Prozessoren) rechnen, während die vorgenannten Dienste Spezialhardware im Server-Schrank haben.

Man würde Äpfel und Birnen vergleichen, wenn man Stud.IP und Opencast hinsichtlich Schnelligkeit untersucht?

Genau. Während Stud.IP die meisten Operationen sofort nach dem Knopfdruck durchführen kann, dauert das Codieren (Anm. der Red.: Umwandeln in andere Formate und Auflösungen) von Videos in kompatible Formate oder das Erkennen von Folientexten einfach eine Weile.

Und wie stellen Sie sicher, dass Sie keine Aufgaben vergessen?

Dafür habe ich Warteschlangen. Gibt es mehr Aufgaben als meine Arbeiter gleichzeitig bearbeiten können, müssen bestimmte Aufgaben warten. Daher werden die Verzögerungen auch größer, wenn ich mehr Videos erhalte.

Die Warteschlangen haben Vorteile: Zwar dauert es eine Weile bis fertige Videos zur Verfügung stehen, mein System selbst läuft jederzeit zuverlässig und ich kann die Last so verteilen, dass meine Arbeiter ausgelastet jedoch nicht überlastet sind.

Sie erwähnten das Codieren von Videos in kompatible Formate. Warum ist das notwendig? Ich kann besprochene Power-Point Präsentationen und Prezi und Windows Media Audio Video Opus Vorbis usw. öffnen.

Es gibt Leute, die entweder keine Lust haben, tausende Programme auf ihren Rechner zu laden oder es schlichtweg wegen Administrationseinschränkungen (eingeschränkte Benutzerkonten, Tablets und Smartphones) nicht können. Die meisten haben jedoch einen Webbrowser, der die codierten Opencast Videos problemlos abspielt.

Immer wenn Bild und Ton im Spiel sind, sind die Dateien außerdem ziemlich groß. Für die Besucher der Videos erzeuge ich verschiedene Qualitäten: Die mit geringerer Qualität für Menschen mit langsamer Internetanbindung oder einem Spar-Abo im Mobilfunkvertrag und die mit höherer für alle anderen. Meine Betreiber sagen außerdem, ich mache es ihnen einfacher, mit diesen großen Datenmengen umzugehen.

Zu guter Letzt erlaube ich das synchrone Abspielen zweier Videos, so dass meine Besucher Ihre Lehrenden sehen können, während die Präsentation läuft.

Vielen Dank für das Interview und viel Kraft für das was in den nächsten Wochen noch vor Ihnen liegt.

Gern geschehen.

Über Felix Pahlow

  • Felix ist seit dem 15. August 2024 am ITZ im Bereich E-Learning tätig.

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